Header Logo

mU19 oems ibk

 

Am gestrigen Sonntag hieß es früh Aufstehen für dreizehn mU19 Capricorns, bereits um 07:30 Uhr verließ man Wien-West mit dem Railjet Richtung Innsbruck. Mit an Bord waren auch die wU16 Steinböckinnen, die ebenfalls zu früher Stunde zu ihrem ÖMS-Auswärtsspiel in der Stahlstadt aufbrachen.

Die vierstündige Fahrt verging dank Uno, kiloweise Nudelsalat (bzw. die griechische Variante: Fleisch mit Fleisch und dazu Fleisch) und jede Menge Trashtalk der Extraklasse relativ zügig (welch Wortspiel) und kurz vor Mittag war man im sonnigen Innsbruck. Um die müden Beine aufzuwecken und dem germanischen Coach auch die Tourismusregion Tirol näherzubringen wanderte das Steinbockrudel durch die Innenstadt zum Goldenen Dachl und in einer etwas größeren Runde, natürlich absichtlich und nicht wegen Orientierungsschwächen, zur Leitgebhalle.

Die Stimmung war immer noch ausgelassen, man sah sich in der Favoritenrolle und startete prompt mit einem 6-0 Lauf in die Begegnung um dann gleich einen 7-0 Lauf der Innsbrucker zu kassieren. Dennoch wirkten die Capricorns leicht überlegen und konnten sich auch sofort wieder leicht absetzen. Die Gastgeber stellten ob ihrer Schwächen in der 1-1-Verteidigung relativ rasch auf Zonendefense um, womit die Steinböcke wieder nicht zurechtkamen. Der Ball wurde zu wenig bewegt, erneut zu viel im Alleingang versucht und gleichzeitig fiel die eigene Verteidigungsarbeit wohl dem Nachdenken über die gegnerische zum Opfer, weshalb Innsbruck mit einer 19-17 Führung das erste Viertel beendete.

In der Viertelpause wurde nochmals das am Donnerstag gegen die Herren geübte Offensivkonzept besprochen und gleichzeitig an die Intensivierung der Defensearbeit appelliert und tatsächlich gelang nun vieles besser und die Capricorns konnten sich eine knappe Führung erarbeiten. Große Nachlässigkeiten am Rebound verhinderten allerdings eine höhere Führung, dennoch ging es mit 38-33 aus Sicht der Wiener in die Halbzeit.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte waren es die Steinböcke, die den Ton angaben und sich nach vier Minuten auf 46-35 absetzen konnten. Danach riss jedoch komplett der Faden, die Steinböcke scorten nur mehr vier magere Pünktchen, verloren Ball um Ball in der Offense und die Gastgeber schlossen die resultierenden Fastbreaks zumindest im zweiten Versuch erfolgreich ab. Die schlechte Freiwurfquote tat ihr Übriges und so mussten die Steinböcke mit einem 50-51 Rückstand in die letzten zehn Minuten gehen. Hier war es zunächst Giorgos, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte, zehn von sechzehn Punkten in den ersten sechs Minuten scorte und die Steinböcke drei Minuten vor Ende mit 66:61 in Führung brachte.

In der Schlussphase brillierten nun beide Mannschaften mit überragendem Spielverständnis und die Folge waren drei an Kuriosität und Spannung nicht zu überbietende Schlussminuten. Trotz Fünf-Punktführung verschenkten die Capricorns vorne zwei Bälle und die bis dahin nicht gerade wurfstarken Tiroler trafen zwei Dreier und einen Layup und gingen mit drei Punkten in Führung. Nun nahm Sebi das Heft in die Hand, traf zunächst einen Dreier aus dem Corner und nach einem Ballgewinn der Steinböcke noch einen aus gut 8 Metern nach wenigen Sekunden auf der Shotclock („mir war egal wie viel Zeit noch war, den musste ich nehmen“).

Wir wechseln ins Präsens: Auszeit Innsbruck, 18 Sekunden zu spielen – die Gastgeber laufen ein Play, begehen jedoch während dessen ein Offensefoul durch einen illegalen Screen. Ball Capricorns, Einwurf auf Giorgos, der gefoult wird, an die Linie darf und beide Würfe trifft – 17 Sekunden zu spielen, plus fünf für die Steinböcke. Innsbruck bringt den Ball ins Vorfeld, Benni Haid nimmt einen verrückten Dreier, wird mehr als ungeschickt von Giorgos gefoult, trifft und darf an die Linie. Er will absichtlich daneben werfen um mittels Rebound und Tip-In den Ausgleich zu schaffen, übertritt allerdings und die Wiener bekommen den Ball zurück. Sebi wird gefoult, trifft allerdings nur den zweiten seiner beiden Freiwürfe (75-72), die Capricorns schlafen und die Innsbrucker laufen einen FASTBREAK nach getroffenem Freiwurf. Fabi ist als einziger hinten und foult den Innsbrucker trotz Dreipunktführung beim Layup, And-One, was sonst. Der Bonusfreiwurf geht daneben, doch die Steinböcke übertreten und im zweiten Versuch gleichen die Tiroler aus, „Team Spielverständnis“ lässt grüßen. In den letzten fünf Sekunden gelingt den Wienern nichts mehr und es geht in die Overtime. Hier legen erneut die Capricorns vor, sind wenige Sekunden vor dem Ende in Führung und weil die Gastgeber die Zeit nicht im Auge haben könnten sie eigentlich ausspielen. Allerdings verlieren sie beinahe den Ball, retten gerade noch einen Seiteneinwurf, aber nun können die Innbrucker foulen. Sebi trifft erneut nur einen Freiwurf. Die Tiroler versuchen noch irgendwie zu punkten, im resultierenden Chaos verlieren alle die Übersicht, ehe kurz vor Auslaufen der Zeit der Ball ins Aus fällt und der Einwurf den Capricorns zugesprochen wird, die sich damit denkbar knapp mit 83-81 durchsetzen.

Im Nachhinein kann man natürlich über die absurden letzten Minuten bzw. Sekunden dieser Begegnung lachen, wenn man gewonnen hat. Allerdings sind die Capricorns hier wirklich mit einem blauen Auge davon gekommen und haben sich das Leben selbst mit Undiszipliniertheiten in der Offense und Defense schwer gemacht. Positiv bleibt, dass die Mannschaft erneut zusammengehalten hat und trotz wenig erbaulicher Leistung einen Sieg einfahren konnte. Die etwas schleißige Trainingsarbeit der letzten Wochen macht sich mittlerweile auf dem Spielfeld deutlich bemerkbar, hier muss jeder individuell höhere Ansprüche an sich selbst stellen und mit entsprechender Konzentration und Intensität zu Werke gehen.

Scorer Capricorns: Giorgos 25, Sebi 16, Hubi 14, Flo 9, Fabi 8, Damir 7, Aleks 2, Ioannis 2, Felix, Nico, Amir (dnp)