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Nach dem knappen ÖMS-Erfolg in Innsbruck nutzte die mU19 eine vierzehntägige Spielpause um für den dichten Spielplan bis Weihnachten nun weniger fit als vorher da zu stehen. Kleine Wehwehchen und leider auch schwere Verletzungen machen den Jungsteinböcken momentan zu schaffen, dennoch konnte man am Sonntag und Dienstag erfolgreich die Wiener Meisterschaft fortsetzen.

Am Wochenende gastierten die Timberwolves/3 in der Boerhaavegasse, die den Capricorns mit vierzigminütiger Zonendefense die Chance gaben, die im Training geübten Offensivkonzepte gegen die Raumverteidigung ausgiebig zu testen. Im Hinblick auf die kommenden Aufgaben und die bisherigen Probleme damit, sowohl in Ottakring als auch in Innsbruck, war dies eine gute Gelegenheit zum Üben unter Wettkampfbedingungen.

Die individuelle Überlegenheit täuschte zwar über viele Unstimmigkeiten und Probleme beim Timing hinweg, dennoch konnte der Ball phasenweise gut bewegt werden und die frei stehenden Mitspieler wurden oft gefunden. Auch die Wurfquote von außen bewegte sich in akzeptablen Sphären. In der Verteidigung konnten die Steinböcke leider nicht die gewünschte Aktivität und Konzentration zeigen, vermutlich eine Konsequenz der frühen, deutlichen Führung (27-14 nach zehn Minuten). So konnte man den gegnerischen Pointguard eigentlich das ganze Spiel über kaum kontrollieren und die Timberwolves hielten das Spiel über die restlichen drei Viertel mehr oder weniger offen.

Die Capricorns versteiften sich zu sehr auf das korrekte Durchführen von Spielzügen, worunter in erster Linie das Tempo und in weiterer Folge auch die Ansehnlichkeit des Offensivspiels litt. Gerade wenn jemand seinen Platz im Konzept nicht sofort fand, verweigerte man Improvisation und freies Spiel wodurch viele wertvolle Angriffszeit verloren ging.

Dennoch überwogen die positiven Aspekte, da Amir, Andrej, Aleks und Tobi in vielen Spielminuten wichtige Erfahrungen sammeln konnten und auch Verantwortung übernehmen mussten und Nino sich nach überstandener Bänderverletzung im Knöchel langsam wieder an Basketball unter Matchbedingungen gewöhnen durfte, womit der Hauptzweck dieses Spiels eigentlich schon erfüllt war. Nach etwas holprigen vierzig Minuten hieß es 76-51 für die Capricorns.

Scorer Capricorns: Hubi 21, Flo 19, Giorgos 15, Fabi 11, Amir 4, Tobi 2, Nino 2, Aleks 2, Andrej, Nico

Am Dienstag durften die Capricorns mit den Basket Fighters aus Ottakring jenes Team begrüßen, das ihnen die bisher einzige Saisonniederlage zugefügt hatte. Wie schon in der ÖMS Partie begannen die Capricorns zwar offensiv durchaus bemüht, jedoch fehlte die nötige Spielintensität und trotz teilweise guter Verteidigungsleistungen wurde so gut wie jeder Rebound den Gegnern überlassen, die nach sechs Minuten erstmals in Führung gingen. Die folgende Auszeit sorgte für den notwendigen Ruck in der Mannschaft und mit Beginn des zweiten Abschnitts waren die Capricorns voll da. Vor allem Damir und Sebi sorgten mit gelungenen Pick and Roll Spielzügen für leichte Punkte auf Seiten der Gastgeber, während die Fighters zusehends den Faden verloren. Tobi hielt Marmax Trmal über weite Strecken gut in Schach und ließ nur vier Punkte des Topscorers aus Ottakring zu. Dank der intensiven Verteidigungsarbeit und deutlich höherem Spieltempo wurde auch die Zonenverteidigung der Fighters nie zum ernsthaften Problem und die 44-33 Halbzeitführung war mehr als verdient.

Nach Seitenwechsel ging es anfangs in ähnlicher Tonart weiter, ehe die Steinböcke Mitte des dritten Viertels etwas den Faden verloren. Die Fighters versuchten nun aus der 3-2 Zone den Ballführenden zu trappen und erzielten damit einerseits Ballgewinne und andererseits große Hektik im Spiel der Landstrasser, die nun die bisher gezeigte Souveränität sukzessive verloren. Einzig Giorgos schaffte es mit Einzelaktionen sein Team im Spiel zu halten, während auf Seiten der Fighters McHale immer besser ins Spiel kam.
Beim Stand von 64-57 begann der Schlussabschnitt und die Capricorns hatten weiterhin Probleme offensiv wieder einen Rhythmus zu finden. Auch die Fighters büßten nun an Effizienz ein und es entwickelte sich ein kampfbetontes low-scoring Viertel in dem die Gäste den Rückstand bis auf zwei Punkte verringern konnten. In den kritischen Momenten fanden die Steinböcke jedoch stets irgendwie die richtige Antwort und behielten Nerven sowie Führung. Am Ende versuchten die Gäste noch mit Fouls das Spiel zu drehen, doch die Capricorns verwandelten ihre Freiwürfe sicher und konnten so einen verdienten, wenngleich nicht notwendigerweise knappen 79-72 Erfolg einfahren.

Scorer Capricorns: Giorgos 27, Hubi 20, Damir 15, Sebi 7, Fabi 6, Tobi 2, Flo 2, Aleks, Amir, Nico, Nino

Wenngleich bei Weitem nicht alles Gold ist, was glänzt, können die Steinböcke mit dem bisherigen Saisonverlauf durchaus zufrieden sein. Die kleine Schwächephase im Training wurde überwunden, im Moment ziehen alle an einem Strang und Fortschritte sind vielleicht nicht immer riesengroß, aber erkennbar. Das Spiel gegen Zonenverteidigung funktionierte in den letzten beiden Spielen merklich besser als noch vor zwei Wochen, auch defensiv konnte man zumindest am Dienstag deutlich gegenüber dem ersten Aufeinandertreffen mit den Fighters zulegen. Es liegt trotzdem viel Arbeit vor den Steinböcken. Der fließende Übergang von freiem und gelegentlich systematischem Spiel findet momentan noch nicht statt. Die Fixierung auf den Ballführenden ist noch zu groß, wodurch dem Landstrasser Offensivspiel oft die Bewegung fehlt. Tempo und defensive Intensität müssen selbstverständlich werden, hier ist die gewohnte Lethargie zum Teil noch sehr präsent. Es gilt nun an Details zu arbeiten, denn diese entscheiden erstens knappe Spiele bzw. können bei exakterer Beachtung vielleicht verhindern, dass es überhaupt solche werden.

Gute Besserung an dieser Stelle an das Lazarett, besonders an Patrick, der mit einem Kreuzbandriss leider die restliche Saison ausfallen wird, im Training aber dennoch oft und gern gesehen ist. Alle anderen erinnern sich hoffentlich, dass Messer scharf und Pfannen manchmal heiß sind, man nur bei „Grün“ über die Straße geht und auch sonst der Alltag mitunter gefährlicher ist, als es einem scheinen mag.