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Die ÖMS macht bis Dezember Pause, dafür geht es jetzt im Wochenrhythmus in der Wiener Meisterschaft weiter. Am gestrigen Sonntag empfingen die Capricorns das zweite Team der DC Timberwolves.

 

Die Capricorns können ihrer Favoritenrolle lange nicht gerecht werden. Die Timberwolves sind zwar körperlich leicht im Vorteil und, wie man es von Teams aus der Donaustadt gewohnt ist auch technisch auf keinem schlechten Level, dennoch hätte man sich deutliche Unterschiede im Kräfteverhältnis erwarten können.

Dem war allerdings gerade im ersten Viertel ganz und gar nicht so. Vorne zwar sichtlich bemüht im Training Geübtes umzusetzen, brauchten die Capricorns zu lange zur Entscheidungsfindung und wählten oft genau den falschen Weg. Die Gäste hielten mit hoher Trefferquote und gutem Tempo dagegen und legten am Anfang von Abschnitt zwei einen 8-0 Lauf aufs Parkett bzw. den Kunststoffboden der Boerhaavegasse. Ein Weckruf in der folgenden Auszeit zeigte seine Wirkung und die Capricorns konnten den Rückstand schnell wieder aufholen und sich bis zum Halbzeitpfiff mit einem 23-6 Lauf ihrerseits einen Zehnpunktevorsprung erarbeiten.

 

Im Pausengespräch folgte ein Appell an die Mannschaft, sich nicht permanent hinter Nino und Pauli zu verstecken und mehr Eigeninitiative zu zeigen. Des Weiteren sollte in den zweiten zwanzig Minuten in der Defensive bemühter versucht werden, den jeweiligen Gegenspieler auch zu stoppen und sich nicht mit einfachsten Mitteln überlaufen zu lassen.

Leider klappte dies anfangs erneut nicht wirklich. Bis Minute sieben waren es erneut die Gäste die mehr Biss zeigten und den Rückstand sogar wieder verkürzen konnten. Allerdings zeigte das intensive und temporeiche Spiel der Capricorns nun doch langsam seine Wirkung und als der physisch stärkste Timberwolf mit einer Knöchelverletzung zum Aufhören gezwungen war, fasste sich Nikila ein Herz und scorte die letzten zehn Capricorns-Punkte in Viertel drei und stellte einen Vorsprung von siebzehn Punkten her.

 

Die Moral der Gäste war nun sichtlich gebrochen, auch kräftemäßig konnten sie nicht mehr wirklich dagegen halten und so liefen die Landstraßer den Timberwolves im Schlussabschnitt um die Ohren. Angeführt von einem bärenstarken Pauli, der in einer Sequenz von einer Minute einen Dreier, einen Block und einen Tip-In verzeichnete, gelang den Capricorns nun fast alles und ein verdienter 92-59 Sieg konnte nach Hause gespielt werden.

 

WAT 3 Capricorns – DC Timberwolves/2 92:59 (17:16, 40:30, 63:46)

Es spielten: Pauli 20, Nikila 18, Andrej 15, Hubi 15, Johannes 10, Nino 8, Dario 2, Anton 2, Nicolas 2, Matteo, Niki, Aleks

 

Fazit: Das Ergebnis wirkt zwar sehr deutlich, die Mannschaft hat sich aber weitaus schwerer getan, als sie sollte. Die Timberwolves sind eine gute Basketballmannschaft, die Ansprüche der Capricorns müssen aber höher sein. Gerade defensiv ließ man sich zu oft einfach überlaufen und das Ganzfeldpressing war als Verteidigungskonzept eher hinderlich denn förderlich. Hier muss im Training angesetzt werden, da schlichtweg zu viele einfache Punkte zugelassen werden. Auch am Rebound wurde lange Zeit nicht wirklich geschickt agiert, der Ball steht bei vielen immer noch mehr im Fokus als der Gegenspieler, eine beim Defensivrebound nicht Erfolg bringende Konstellation.

 

Im Punkto Spielintensität kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen, hier stimmt die Richtung und wie so oft konnte man am Ende des Spiels die Früchte der harten Arbeit ernten. Positiv war auch, dass sich alle nach Halbzeit an der Nase genommen haben, der Vorsprung ohne Nino und Hubi herausgeholt werden konnte und jeder individulle Erfolgserlebnisse hatte.

 

Die Richtung stimmt, der Weg ist aber noch ein langer. Die Mannschaft muss noch geschlossener werden, defensiv konzentrierter und offensiv mutiger, respektive schneller in der Entscheidungsfindung. Mit diesem Spiel sind wir zwar keinen riesigen aber einen merkbaren Schritt nach vorne gegangen.