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Gleich dreimal innerhalb von fünf Tagen traten die Capricorns in der vergangen Woche in Wiener Meisterschaft und ÖMS an. Dreimal musste man als Verlierer vom Platz gehen.

Am Mittwoch ging es zu den Timberwolves nach Donaustadt, dem derzeitigen Maß aller Dinge im U16-Basketball. Im ersten Viertel hielten die Capricorns brav mit, präsentierten sich selbstsicher und in guter Spiellaune.

Mit dem ersten Pausenpfiff intensivierten die Wölfe allerdings ihre Verteidigungsbemühungen und die Gäste sahen buchstäblich kein Land mehr.

Einzig Nino machte den Eindruck, als könne er auf diesem Niveau mitspielen, ohne jegliche Hilfe war dieses Unterfangen jedoch auch zum Scheitern verurteilt. Johannes ist noch der zweite Lichtblick, er gewinnt beim Ballbringen an Sicherheit und kann so phasenweise für Entlastung sorgen. Selbst als die Wolves ohne Hände verteidigten, gelang den Landstraßern nichts, die im zweiten Viertel begonnene Talfahrt endete bis zum Ende nicht. Den dreizehn Punkten aus Viertel eins folgten ganze vierzehn in den restlichen dreißig.

 

Eine durch und durch sehr dürfte Leistung auch wenn es gegen den Titelfavoriten ging.

 

DC Timberwolves – WAT 3 Capricorns 109:27 (23:13, 51:19, 76:21)

Es spielten: Nino 7, Hubi 7, Johannes 7, Nikila 3, Dario 2, Nicolas 1

 

Am Samstag ging die Reise dann ins steirische Kapfenberg, wo die Bulls Gastgeber der dritten ÖMS-Hauptrunde waren. Nach den Aufeinandertreffen im letzten Jahr von U14 und U16 kannten sich beide Teams schon recht gut und es wurde das erwartet spannende Spiel.

Die Landstraßer erwischten den etwas besseren Start, bewegten den Ball gut und erarbeiteten sich viele Chancen. Auch in der Defense zeigten die Capricorns Ansehnliches. Auf die Guards wurde hoher Druck ausgeübt, den Bulls wurde viel Zeit von der Shotclock genommen und oftmals schlechte Würfe aufgezwungen. Für Rebounds interessierten die Gäste sich aber an diesem Tag überhaupt nicht, weshalb man nicht 24 sondern oft 48 und mehr Sekunden durchgehend verteidigen musste.

Über kurze Phasen schaffte man es, die Rebounds zu sichern und Kapfenberg in der Transition zuzusetzen. Leider ging dies nur über wenige Minuten, dann ließ man die Gastgeber wieder schalten und walten.

Im dritten Viertel wechselte die Führung ständig, obwohl die Capricorns im Setplay und auch in der Transition leichte Vorteile hatten, konnte sie daraus aufgrund der mangelnden Konzentration bei der Reboundarbeit und wegen unzähliger Ballverluste nie wirklich Kapital schlagen.

Dies gipfelte in den ersten fünf Minuten des letzten Abschnitts in denen kein einziger Korberfolg verbucht werden konnte. Dennoch führte Kapfenberg nur mit sieben Punkten und der Sieg schien immer noch möglich.

Bis auf drei Punkte kämpften sich die Capricorns heran, in den entscheidenden Momenten wurde aber wiederholt der Ball verschenkt. Die letzten Plays wurden gut gelaufen, insgesamt dreimal hatte man die Chance mit offenen Würfen jenseits der Dreipunktelinie auszugleichen, doch keiner der Versuche fand sein Ziel, die Bulls trafen 0,6 Sekunden vor Schluss noch zwei Freiwürfe und fuhren einen 67:61 Heimsieg ein.

 

Kapfenberg Bulls – WAT 3 Capricorns 67:61 (22:19, 35:34, 54:52)

Es spielten: Hubi 21, Nino 9, Johannes 8, Nicolas 8, Nikila 5, Dario 4, Niki 2, Oliver 2, Pauli 2, Anton, Aleks, Matteo (leider nicht gespielt, weil verletzt)

 

Am Sonntag folgte schließlich das nächste ÖMS Spiel gegen BC Zepter, auch hier war nach dem knappen Ergebnis in der Wiener Meisterschaft eine enge Partie zu erwarten.

Die Caprcorns machten dort weiter, wo sie am Vortag aufgehört hatten: Gute Defense, jedoch keine Reboundarbeit, viele Ballverluste. Dieses Mal schaffte man es sogar siebeneinhalb Minuten nicht zu scoren, weil aber Zepter auch nur zehn Punkte anschreiben konnte, war noch immer alles offen.

In den ersten fünf Minuten des zweiten Abschnitts wurden dann immerhin vier Punkte erzielt, ehe Nino die Verantwortung übernahm und die letzten elf Punkte im Alleingang scorte. Mit dem unglaublichen Stand von 23:25 aus Sicht der Landstraßer ging es in die Pause.

 

Nach Seitenwechsel war zumindest die Reboundarbeit leicht verbessert. Vorne trauten sich aber immer noch zu wenige etwas zu. Gegen die Zonenverteidigung konnte man nie wirklich einen Rhythmus finden, gleichzeitig konnte das Side-Pick and Roll auf Gvero nicht effizient verteidigt werden. So kam Zepter meist zu guten Scoring-Möglichkeiten während den Capricorns zwischen Minute 4 und 6 sowie 7 und 10 keine Punkte gelangen.

 

Im Schlussabschnitt wurde noch einmal alles versucht. Hubi wurde mittlerweile Box-and-One verteidigt, was die Räume für seine Mitspieler größer, seinen eignen Aktionsspielraum aber viel kleiner machte. Neun Minuten vor dem Ende war man bis auf einen Punkt dran. Nach einem Steal hatte man die Chance auf die Führung, es wurde ein Turnover. Auch im nächsten Angriff blieb Zepter erfolglos, den Capricorns gelang erneut nur ein Ballverlust. Zepter traf zwei von acht Freiwürfen und wirkte sichtlich verunsichert. Doch die Landstraßer verschenkten beim letzten Einwurf wieder den Ball und gingen so als Verlierer vom Feld.

 

WAT 3 Capricorns – BC Zepter 55:58 (8:14, 23:25, 39:46)

Es spielten: Nino 23, Hubi 12, Nikila 6, Johannes 4, Nicolas 3, Anton 3, Dario 2

 

Fazit: Es ist ein mehr als bitteres Ende des Basketballjahres 2013. Die Mannschaft konnte ihre Stärken, nämlich das Fastbreakspiel und teilweise auch die Half-Court Offense nie wirklich ausnützen, weil man sich permanent selbst im Weg stand. In der Defensive nützen alle Fortschritte nichts, wenn man keine Rebounds sichern kann. Die Gründe dafür können jetzt nur mehr die Spieler bei sich selbst suchen.

Basketball spielt sich zu einem Gutteil auch im Kopf ab und mental sind die meisten eben weit unter ihrem technischen und taktischen Potenzial. Dementsprechend sieht das Spiel momentan auch aus. Nur wenige trauen sich konsequent Dinge zu und übernehmen Verantwortung, was bei einer 11-12 Mann Rotation natürlich nicht funktionieren kann. Zwei Spiele hintereinander auf die mehr oder weniger gleiche Art und Weise zu verlieren ist jetzt hoffentlich ein Weckruf. Allein die Tatsache, dass man gegen Zepter insgesamt 15 MINUTEN(!!), auf drei Phasen verteilt, nicht scoren konnte und dennoch nur mit drei Zählern Unterschied verlor, spricht eigentlich Bände.

Jeder für sich muss nun entscheiden, wie es weitergehen soll und kann. Will man mit den besten Teams mitspielen, kann man das nur als Mannschaft und zehn Leute dürfen sich nicht hinter zwei Spielern verstecken. Rebounds kann man im Training zwar üben, im Endeffekt ist es aber eine Frage von Konzentration und Wille, wer den Ball letztendlich bekommt.

Beide Niederlagen kann sich die Mannschaft zu 99% selbst zuschreiben. Will man in der ÖMS noch etwas erreichen müssen die Rückspiele gewonnen werden, wie mit diesem Druck umgegangen wird, muss sich zeigen.

Lektionen könnte man genug lernen. Dafür hat man jetzt einige Wochen Zeit.