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Die lange Weihnachtspause hat sichtlich mehr Spuren hinterlassen, als es den meisten wohl lieb war. Dementsprechend präsentierten sich die Capricorns am ersten Spielwochenende, an dem mit den Basket Flames/2 und Vienna 87 gleich zwei Teams in der Boerhaavegasse zu Gast waren.

Am Samstag ging es gegen die Flames/2, eine zusammengewürfelte Truppe aus erfahrenen Spielern und Anfängern. Die Capricorns begannen sehr stark, konnten vor allem defensiv Akzente setzen und offensiv hauptsächlich über Baseline-Einwürfe und Gegenangriffe leichte Punkte erzielen.

Im zweiten Viertel wurde dann mit dem Pressing gleich die gesamte Verteidigung eingestellt, Konzentration und Intensität gingen ebenso verloren wie der Spielabschnitt. Mit 35:22 ging es in die Halbzeitpause.

Nach Seitenwechsel sollte dann hauptsächlich über die Half-Court Offense gescort werden. Phasenweise gelang dies ganz gut, jedoch schaffte man in manchen Konstellationen keinen strukturierten und ruhigen Spielaufbau sondern agierte eher hektisch und chaotisch. Einzig die größere Erfahrung und die technische Überlegenheit sicherten den Capricorns einen Vorteil. Penetrations zum Korb wurden selten bis nie dazu genutzt, daraus resultierende freie Leute zu finden, weshalb sich wenige freie Wurfchancen boten, die, wenn spärlich vorhanden, sowieso nicht genutzt wurden.

Am Ende stand ein ungefährdeter 77:44 Erfolg, mit dem der Rost nach dreiwöchiger Basketballpause abgeschüttelt werden sollte um für kommende Aufgaben gewappnet zu sein.

 

WAT 3 Capricorns – Basket Flames/2 77:44 (21:6, 35:22, 58:35)

Es spielten: Hubi 20, Nino 12, Aleks 11, Johannes 9, Niki 8, Dario 6, Nicolas 6, Matteo 3, Andrej 2, Oliver 2

 

Am Sonntag folgte dann das Aufeinandertreffen mit dem Playoffkandidaten Vienna 87.

Die Capricorns waren wieder klarer Favorit hatten aber von Beginn an große Probleme. Hauptverantwortlich dafür die Zonenverteidigung von Vienna 87 und erneut große Mängel in der eigenen Defense. Tempo und Intensität waren jedoch anfangs durchwegs ansehnlich weshalb eine verdiente 21:13 Führung in die erste Viertelpause mitgenommen werden konnte.

 

Viertel zwei bot das traurige Spiegelbild des Vortages. Die Intensität in der Verteidigung ging komplett verloren, es wurde wenig bis gar nicht kommuniziert geschweige denn gekämpft und Vienna 87 kam relativ leicht zu einfachen Korberfolgen. Im Angriff regierte Hektik und Unentschlossenheit bei fast allen Bankspielern, erfreulich war lediglich die Leistung von Hubi, dem entgegen seinen Teamkollegen die längere Pause gut getan haben dürfte. Vienna reduzierte den Rückstand auf fünf Zähler – Pausenstand 36:31.

 

Nach der Pause wurde dann erneut auf Halfcourt-Defense umgestellt und Vienna änderte die Strategie ebenfalls und spielte nun Mann-Verteidigung. Die Capricorns zogen das Tempo wieder etwas an, bei den Gästen machten sich erste konditionelle Probleme bemerkbar und die Landstraßer zogen Punkt um Punkt davon. Vor den letzten zehn Minuten stand es 59:41.

Im letzten Abschnitt sollte nun auch auf Fastbreaks verzichtet werden um Sicherheit in der Half-Court Offense zu gewinnen.

 

Die Capricorns hörten aber überhaupt auf Basketball zu spielen. Es gab keine Verteidigung mehr, weder hinten noch vorne wurde zum Rebound gegangen, Vienna spielte sich in einen Lauf und reduzierte den Rückstand kontinuierlich. Den Bankspielern wurde jedoch weiterhin das Vertrauen geschenkt, schließlich verfügen alle über die notwendigen Fähigkeiten in so einem Spiel die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Hierbei verbrennt man sich allerdings gehörig, wenn man unkonzentriert agiert und nach und nach die Nerven wegschmeißt. So schaffte man es zehn Angriffe in Folge entweder nicht mehr über die Mittelline (ohne Pressing) bzw. verlor man vorne spätestens beim dritten Pass wieder den Ball, weshalb Vienna 87 eineinhalb Minuten vor dem Ende mit drei Punkten in Führung lag und eigentlich wie der sichere Sieger aussah.

Dass alles doch noch anders kam, lag dann an den Stahlseilnerven von Pauli, der zwei Dreier (geschrieben wurde nur einer) hintereinander versenkte und den Capricorns damit den knappen 70:69 Sieg rettete – mehr Glück als Verstand, denn das bessere Team war definitiv Vienna 87.

 

WAT 3 Capricorns – Vienna 87 70:69 (21:13, 36:31, 59:41)

Es spielten: Hubi 25, Pauli 13, Johannes 10, Nino 8, Oliver 2, Matteo 2, Po-Yuan 2, Aleks, Niki

 

Fazit: Vielleicht ist es zu viel verlangt, dass man ohne die Leistungsträger ein Spiel nach Hause bringt. Die Art und Weise, wie sich einige gestern aber präsentiert haben, muss zu denken geben. Ohne Grund die Nerven wegzuschmeißen und nur mehr Passagier zu sein hat jetzt schon zu oft zu viel gekostet.

Wäre man ein Anfängerteam, müsste man die akzeptieren. Spieler die seit Jahren leistungsorientiert Basketball spielen, die mehrere Final-Fours, ÖMS-Runden und sogar Finalspiele in den Beinen haben, dürfen so allerdings nicht agieren. Dies ist inakzeptabel und verlangt nach individuellen Konsequenzen, die jetzt jeder für sich ziehen muss. Es liegt jetzt an jedem Spieler im Training und in den nächsten Spielen die Antwort zu geben. Das Können ist vorhanden, die Frage ist ob man es zeigen will oder lieber den Kopf in den Sand steckt.