Header Logo

Wie in der Wochenendvorschau schon angekündigt, war das letzte Wochenende vor der Osterpause für die mU19 Capricorns ein intensives.

Am Samstag gastierte der Bundesliganachwuchs des BC Zepter in der Boerhaavegasse. Physisch in einer anderen Liga taten sich die Gäste dennoch anfangs schwerer als vielleicht erwartet, die Capricorns verteidigten gut, mussten allerdings viele Offensivrebounds hinnehmen, die dann auch den Hauptfaktor an Punktausbeute der Zepter-Burschen stellten. Im zweiten Viertel sorgten die Gäste dann mit einem 8-0 Lauf in der Anfangsphase erstmals für klare Verhältnisse, danach herrschte wieder Ausgeglichenheit, allerdings bei einer 10-Punkt-Führung für Zepter.

Nach Seitenwechsel stellten die Gäste erstmals auf Man-Verteidigung um, die Capricorns reagierten prompt und überzeugten vor allem im eins-gegen-eins auf fast allen Positionen, weshalb man sich rasch wieder mit der gewohnten Raumverteidigung konfrontiert sah. Dennoch blieben die Steinböcke in diesem Viertel sehr aktiv, spielten ansehnlichen Teambasketball und konnten vor den letzten zehn Minuten den Rückstand auf dreizehn Punkte verringern.

Im Schlussabschnitt riss dann jedoch der Faden. Ganze sechs Minuten konnten die Capricorns keinen Korberfolg verbuchen, weil die Bewegung im Offensivspiel völlig einschlief und viele Ballverluste den Gästen aus Favoriten leichtes Punkten ermöglichte. Gegen Ende konnten sich die Landstraßer noch etwas konsolidieren, mehr als Ergebniskosmetik war aber nicht mehr möglich. Endstand 57-78

Scorer Capricorns: Sebi 15, Hubi 13, Giorgos 11, Fabi 10, Damir 4, Flo 2, Nino 2, Amir, Nico

 

Am Dienstag waren die Capricorns erneut Gastgeber, dieses Mal für die Basket Fighters aus Ottakring, dazwischen waren einige U19-Spieler am Sonntag noch in beiden Herrenteams im Einsatz.

Das Spiel gegen die Fighters versprach schon im Vorfeld ein enges zu werden, waren schließlich auch die bisherigen drei Begegnungen stets nur knapp entschieden worden. Die Capricorns starteten gut, wenngleich sich die Intensität in der Anfangsphase nicht am gewollten Niveau befand. Bei den Fighters lief fast alles über MarMax Trmal, den die Landstraßer erneut kaum kontrollieren konnten.

Im zweiten Spielabschnitt stellten die Ottakringer erwartungsgemäß auf Zonenverteidigung um, die Capricorns agierten offensiv aber weiterhin sehr gut, vor allem Giorgos war in dieser Phase des Spiels ein wichtiger Faktor und dass sich Felix nach überstandener Krankheit mit „drei von drei“ aus dem Feld (zwei Dreier) zurückmeldete war auch nicht gerade ein Nachteil. Beim Stand von 46-40 aus Sicht der Gastgeber wurden die Seiten gewechselt.

Abschnitt drei begann denkbar schlecht für die Capricorns. Tempo und Fokus gingen völlig verloren, ein Ballverlust reihte sich an den nächsten, die Fighters trafen drei Dreier und innerhalb weniger Minuten lag man fünf Punkte zurück. Jedoch schafften es die Steinböcke sich selbst aus dem Schlamassel zu ziehen und das Spiel wieder unter Kontrolle zu bringen. Ein 15-0 Lauf propagiert von Sebi und Hubi läutete die erneute Wende ein und mit einem 70-63 Vorsprung ging es in die letzten zehn Minuten.

Im Schlussviertel bot sich den Landstraßern mehrmals die Möglichkeit den Sack zuzumachen, jedoch wurden nun viel zu viele Bälle sehr einfach verschenkt und die Fighters so zurück ins Spiel gelassen. Die vielen erlaubten Offensivrebounds trugen das Ihre dazu bei, dass die Entscheidung erst in der Overtime fallen musste.

Hier starteten die Capricorns erneut besser, leisteten sich nach erarbeiteter Führung wieder mehrere verzichtbare Fehler und gaben die Partie noch beinahe aus der Hand. Am Ende versenkte Hubi zwei entscheidende Freiwürfe zum 104-102, der letzte Wurf der Gäste verfehlte sein Ziel deutlich und die Steinböcke gingen schlussendlich als Sieger vom Platz.

Scorer Capricorns: Hubi 27, Fabi 19, Sebi 18, Giorgos 12, Felix 8, Flo 7, Nino 5, Nico 4, Damir 4, Aleks, Amir

Nach Spielende kam es leider zu einigen Unsportlichkeiten seitens des, ob der Niederlage sichtlich irritierten Gästetischorgans (familiär mit der sportlichen Leitung eng verbunden). Beim Handshake nach dem Spiel zeigte es zunächst erhebliche Schwierigkeiten und sah sich bemüßigt zu erwähnen, dass die Capricorns wohl das schlechtere Team seien und diesen Sieg, ebenso wie die bisherigen Saisonerfolge auf die widrigen Umstände in der Boerhaavegasse, nicht aber auf das basketballerische Können der Mannschaft zurückzuführen seien, selbst wenn dies den Tatsachen entsprechen sollte, stellt sich die Frage der Notwendigkeit einer derartigen Argumentation.

Nachdem das Tischorgan dann auch noch den Trainer der Gastgeber dessen Heimhalle verweisen wollte, fielen dem sportlichen Rahmen vielleicht nicht unbedingt angebrachte Worte, die Sportlichkeit war jedoch, angesichts der vorher getätigten Aussagen, ohnedies kaum mehr gegeben.
Schlussendlich ist es schade, dass in einem engen und spannenden Playoffkampf um die Final-Four-Plätze Derartiges passieren muss. Basketball ist eine Randsportart und gerade hier sollte man erwarten dürfen, dass es eher ein Mit-denn ein Gegeneinander unter den engagierten Vereinen gibt.
Die finanziellen Umstände der BasketFighters, die den Bau einer eigenen, regelkonformen Halle erlaubten, sind nicht auf Basketball-Wien umzulegen und konsequent weitergedacht müssten dann auch die Längenfeldgasse, die Stadthalle A etc. für den Spielbetrieb gesperrt werden. Ob dies wirklich dem Wunsch der sportlichen Leitung der ABF entspricht, darf und muss hinterfragt werden, denn gerade denjenigen, die seit Jahrzehnten im Basketball engagiert sind, sollte man doch eigentlich den Blick für das große Ganze attestieren dürfen. Die süffisante Aussage „kennts eich de 15 Euro für a Verbandshalle net leisten“ sind vor dem monetären Background der Fighters noch das Tüpfelchen auf dem „i“ in verzichtbar.

Die scheinbare Notwendigkeit des „selber-gewinnen-müssens“ über alles, vor allem die Realität der Hallensituation in Wien, zu stellen ist, sanft ausgedrückt, diskutabel, zumal es sich um ein Nachwuchsspiel zweier Amateurvereine handelt und um am Ende noch einmal sportlich zu werden: wenn man im Nachwuchs schon 35 Minuten lang Raum (=Zone) verteidigt, ist es mit Sicherheit kein Nachteil wenn ebendieser kleiner ist, als in FIBA-tauglichen Hallen.