Mit viel Tempo aber mit nahezu ebenso vielen Fehlern starten die Teams in die Partie. Auf beiden Seiten wollen auch die scheinbar einfachsten Würfe nicht ins Ziel finden – die Nervosität ist allen Akteuren ins Gesicht geschrieben. Langsam lässt die Anspannung nach und die Capricorns können, vor allem dank ihres Inside-Games und die Vikings durch den Zug zum Korb scoren. Doch keine der beiden Mannschaften kann sich absetzten, es bleibt ein flottes aber auch von Fehlern geprägtes Viertel, das die Capricorns mit einem Punkt Vorsprung (18:17) für sich entscheiden.
Zu Anfang des zweiten Abschnitts sind es die Vorchdorfer, die sich durch Geschwindigkeit und Treffsicherheit von außen einen Vorteil herausspielen können. Erst durch die Einwechslung von Zeno Kujawa kommen die Capricorns wieder in Tritt und können mehr Präsenz unter den Brettern zeigen, sie holen die Führung zurück und bauen diese zum Pausenstand von 37:31 aus.
Die Geschichte der erfolgreichen Würfe im 3. Viertel ist schnell erzählt. Die Oberösterreicher scoren von außerhalb, vorzugsweise hinter der 3-Punkte-Linie, die Wiener unter dem Korb. Was nicht am Spielbericht abzulesen ist, sind der unbedingte Einsatz und das hohe Tempo das die beiden Mannschaften - angefeuert von ihren Fans - zeigen. Der Spielstand vor Beginn des letzten Abschnitts 53:50 für die Gastgeber.
In diesem können die Gäste den Rückstand aufholen und das Spiel steht wieder auf des Messers Schneide. Keinem Team gelingt es sich entscheidend abzusetzen, jeder Treffer wird postwendend vom Gegner mit Treffern beantwortet. Erst als die Vikings vier Freiwürfe in Folge nicht verwerten, schafften es die Capricorns sich ein fünf Punkt Führung – 2 Minuten vor Schluss – zu sichern. Diese wird durch einen weiteren erfolgreichen 3er von Elvir Jakupovic verkürzt und dank zweier Punkte von Konstantin Waser schaffen die Vikings noch vor der Schlussminute den Ausgleich. Beidseitige Ballgewinne bzw. –verluste zeigen wie hektisch es am Feld zugeht. 30 Sekunden vor Schluss ist der Ball in den Händen der Capricorns, Paul Isbetcherian übernimmt wieder Verantwortung, zieht von der rechten Seite zum Korb – trifft und wird in dieser Aktion gefoult. Der Freiwurf trifft zwar nicht sein Ziel, landet aber in den Händen von Mladen Surdulovic einem Capricorns Spielers. Doch ein Ballverlust der Wiener ermöglicht den Vorchdorfern noch einen kontrollierten Angriff. Danilo Tepic nimmt den Ball und dribbelt sich in eine für ihn günstige 3er-Wurfposition, nimmt den Wurf und verfehlt um Haaresbreiten. Vielumjubelt auf der einen Seite und niedergeschlagen auf der anderen Seite endete das Spiel mit 71:69 für die Capricorns.
WAT 3 Capricorns vs. VKL Vikings Vorchdorf 71:69 (18-17, 19-14, 16-19, 18-19)
Sebastian Waser, Headcoach Vikings Vorchdorf: Das Halbfinale war eine ganz knappe Angelegenheit, noch immer herrscht die Freude über die Teilnahme am Final Four vor – und morgen beim Spiel um den Platz 3 werden wir es wieder probieren.
Bedros Isbetcherian und Franz Rupprecht - Coaches der Capricorns: Wir haben bereits mehr erreicht, als wir vorhatten und sind sehr stolz auf unsere Jungs. Das heutige Spiel war mehr als nur knapp und hätte leicht auch einen anderen Sieger sehen können. Das morgige Match wird eine neue, schwere Aufgabe, in der wir versuchen, unser bestes Basketball zu zeigen.
VKL VIKINGS: Danilo Tepic 27 (3 3er), Elvir Jakupovic 23 (2 3er), Konstantin Waser und Savo Blagojevic je 5
WAT 3 Capricorns: Paul Isbetcherian 20 (1 3er), Zeno Kujawa 18 (14 Reb), Marko Goranovic 12 (10 Reb)