Im Finalspiel der Wiener WU14 Meisterschaft trafen - in der mit Fans beider Teams bestens gefüllten Mollardgasse - die Capricorns auf die Mädchen der Basket Flames.
Der Beginn stand ganz im Zeichen der Capricorns. Selbstsicher nutzten sie schnelle und sichere Kombinationen, um sich einen kleinen Punktepolster herausspielen. Ein Timeout half den Flames besser ins Spiel zu finden und mit Tempo und viel Einsatz wogte das Match hin und her. Die nun stete Gegenwehr der Flames führte bei den Capricorns zu Anspannungen, nach und nach ließen Lockerheit und Selbstvertrauen nach.
Statt in der Offensive weiter Cuts mit sicheren Abschlüssen zu suchen, liefen sich die Caps in der dicht stehenden Verteidigung fest. Zu schnell versuchten die Mädchen zum Wurf zu kommen, von einer Rotation in der Offensive war kaum etwas zu sehen. Dies half den Flames sich in ihrer Zone fest zu igeln und dort wussten sie ihre Größenvorteile unter dem Korb immer besser auszunutzen.
Auch in der Offensive nützten sie Inside ihre Größe geschickt . Einzig die Fastbreakpunkte der Capricorns ließen den Abstand nicht wirklich schmelzen. Aber obwohl der Vorsprung komfortabel war, die Capricorns-Mädchen wirkten so nervös, als würde das Spiel auf der Kippe stehen.
Zu Beginn des vierten Viertels war die Anspannung dann so groß, dass eine Vielzahl an Wurfversuchen vergeben wurde. Bei jedem Ballbesitz war die Angst, Fehler zu machen, spürbar. Und diese führte genau dazu, ein Ballverlust jagte den nächsten. Der Spielfluss war endgültig versiegt.
Aus dem Ehrgeiz, den Ball nach Fehlern wieder zurückerkämpfen zu wollen, wurden im Übereifer zahlreiche Fouls begangen. So dezimierte sich der Kader der Capricorns zusehend.
Diese Chance nutzten die Flames gekonnt aus, setzten die Capricorns-Mädchen in der Defensive stärker unter Druck und verwerteten ihre Möglichkeiten trocken. Vor allem die Centerspielerin der Flames war unter den Brettern nicht mehr zu stoppen. Ihre 6 Punkte in den letzten 2 Minuten brachte die Flames erstmalig in diesem Match heran und sie rettet damit ihr Team in die Verlängerung.
Dort waren es die Capricorns die zuerst anschreiben konnten, doch die Flames ließen nicht locker, nützten ihre Gelegenheiten besser und gingen erstmalig mit vier Punkten in Führung. Zwar gelang den Landstraßerinnen in der letzten Minute noch der Ausgleich. Im letzten Angriff allerdings, schafften es die Basket Flames wieder zu scoren und sicherten sich damit den Sieg im Duell um den Meistertitel in Wien.
WAT 3 Capricorns vs. Bastekt Flames 64:66 (19:13, 35:26, 54:41, 58:58)
Resümee: Die Herausvorderinnen sind von Anfang an ein hohes Tempo gegangen, haben mit viel Herzblut und gekonnten Aktionen die Capricorns unter Zugzwang gesetzt und auf den richtigen Moment gewartet, um das Spiel zu drehen. Dem konnten die Landstraßerinnen im Schlussspurt nur mehr hohen Einsatz entgegensetzen.
So wie das Team im letzten Jahr den erwartungsgemäßen Favoriten in der U12 besiegen konnte, so gelang das diesmal ihren Gegnerinnen. In einem Spiel können und sollen unerwarteten Ereignisse eintreten - sonst wäre es auch kein Spiel.
Die Phrase, aus einer Niederlage kann oft mehr mitgenommen werden, als aus einem Sieg, gilt für dieses Match bestens. Sich nach und nach Automatismen aneignen, die auch in Schwächephasen über einen kompletten Einbruch hinweghelfen und die Verteidigung so lesen, dass Schwachstellen attackiert werden können, sind nur zwei dieser Dinge.
Der Leistungsbasketball beginnt hier - genießt ihn auch in den Minuten der vermeintlichen Niederlage. Und nicht vergessen, ihr habt die Silbermedaille geholt, darüber würden sich fast alle anderen Teams riesig freuen.
Riesen Dank für die tollen Fotos an Georg Popp ©Popp-Hackner Photography