Die letzte ÖMS-Partie der Capricorns vor Weihnachten brachte ein Aufeinandertreffen mit den Stadtrivalen aus Döbling in der Mollardgasse. In einer von Defensive geprägten, engen Partie, behielten die Steinböcke aus der Landstrasse die Oberhand.
Die Gastgeber aus dem 19. Bezirk beglückten die Capricorns wieder einmal mit vierzig-minütiger Zonenverteidigung. Außer gegen die Timberwolves/1, die Rockets aus Simmerung und Radenthein, sahen sich die Landstrasser heuer fast ausschließlich der Raumverteidigung in verschiedenen Varianten gegenüber, entgegen all den Prinzipien, die von Trainerreferenten- und Ausbildnern quer durchs Land gepredigt werden.
Durch die vielen Gelegenheiten zum „Üben und Ausprobieren“ haben sich die Landstrasser an die geänderten Gegebenheiten bei Zonenverteidigung gewöhnt und konnten so trotzdem gut ins Spiel starten. Auf Seiten der Döblinger war es vor allem Bundesligaspieler Tobi Winkler (Mattersburg), der sowohl offensiv als auch defensiv die prägende Persönlichkeit am Spielfeld war. Im eins-gegen-eins im Low-Post nur schwer zu halten, mussten oft zwei, manchmal gar drei Capricorns aushelfen um den jungen Mann zu stoppen. Die Landstrasser verteidigten sehr bemüht, rotierten gut, ließen allerdings am Rebound viele Möglichkeiten aus, sich für die Defensivarbeit zu belohnen, wodurch die Döblinger im zweiten oder dritten Versuch immer wieder zu leichten Punkten kamen.
Dadurch schafften es die Capricorns auch nicht ordentlich Tempo aufzunehmen und sich in der Transition einfachere Scoringmöglichkeiten zu erarbeiten. Nachdem die Freiwurfquote ebenfalls wenig berauschend war, ging es trotz optischer Überlegenheit nur mit zwei Punkten Vorsprung (32-30) in die Pause.
Nach Seitenwechsel starteten die Döblinger mit einem 7-0 Lauf, wieder weil nach der ersten Help-Side-Rotation geschlafen wurde und Layups und Offensivrebounds die logische Folge waren. Danach wurde jedoch auf Seiten der Landstrasser Beton angerührt und erst in der letzten Minute konnten die Gastgeber noch einmal drei Punkte scoren. Die Capricorns ihrerseits entdeckten endlich die Lust am Laufen und holten sich so die Führung zurück.
Auch im Schlussabschnitt verteidigten die Gäste weiterhin intensiv, es wurden wiederum nur zehn Gegenpunkte zugelassen und so konnte ein Spiel, in dem offensiv aufgrund durchwachsener Trefferquote und zu wenig Tempo eigentlich wenig zusammenlief, trotzdem souverän gewonnen werden auch wenn es der Endstand von 58-50 nicht unbedingt vermuten ließe.
Die durchwegs positiven Ergebnisse in der heurigen Saison geben der Mannschaft in knappen Spielen mittlerweile eine gewisse Sicherheit, dass sich die eigenen Stärken über vierzig Minuten durchsetzen werden. Dadurch gelang es dieses Mal auch in kritischen Phasen die Ruhe zu bewahren und letztlich die Oberhand zu behalten. Mental ist man zwar schon viel stärker, aber immer noch nicht dort, wo man sein müsste und könnte. In der ÖMS ist ein Sieg nun einmal ein Sieg, aber es gibt noch genug Luft nach oben, der Weg auf das nächste Level ist im Kopf zu gehen, was den weiteren Verlauf der Saison umso spannender machen wird.
Scorer Capricorns: Hubi 13, Sebi 12, Giorgos 11, Flo 7, Nino 4, Tobi 3, Damir 3, Nico 3, Felix 2, Aleks, Amir