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Caps-Variations3 Logo150Für die Mannschaft die Herren/1 war die letzte Woche eine englische mit gleich zwei Spielen innerhalb von 4 Tagen. Am Donnerstag gastierten die altbekannten Hakoah aus der Leopoldstadt zu in der Boerhaavegasse, ehe man Sonntags in der Stadthalle B (nach gefühlten 10 Jahren wieder einmal) gegen die Timberwolves/4 antreten durfte. Nach vier Partien in Wien’s unterster Spielklasse kommt das geschulte Basketballauge auf eine bisher gültige Erfolgsformel: Gwinnan dan de, denens weniger wurscht ist.

Ziemlich wurscht war es auf alle Fälle dem Verband, der von Haus aus nur einen Schiedsrichter für den Thursday-Night-Heuler in die Bo schickte. Man kann jetzt mit Fug und Recht behaupten es geht ja um nix, stimmt so wohl auch, andererseits hätte ein halbiertes Schiedsrichterduo bei einer Begegnung WAT 3 vs. Hakoah in der nicht allzu fernen Basketballvergangenheit wohl seine liebe Not gehabt, das Spiel ordnungsgerecht an- und auch wieder abzupfeifen. Die alten Geschichten graben wir hier aber nicht aus, keine Angst M. Heimerl, und alt ist auch das richtige Stichwort. Aus den hitzigen Mitzwanzigern der Hakoah sind mittlerweile recht entspannte Mitdreißiger bis vierziger geworden und von der Landstrasse brauchen wir nicht reden, da darf man froh sein, dass alle noch den Weg in die Halle finden – no offense und ja, Michi, Dominic, Robbie ihr seid’s eh ausgenommen.

So fanden die Gäste gerade einmal zehn Minuten vor Spielbeginn den Weg in die Halle, während die Herren höchstmotiviert ihr Aufwärmprogramm runterspulten und der Trena jedem einzelnen seiner Schützlinge seine Vorstellungen und Erwartungen an ihn darlegte.

Das Allheilmittel 2-1-2 Zone tat auch von Minute eins an, was man erwartete, hinten wurde dicht gemacht und es gingen sich sogar einige Fast-Breaks, naja sagen wir Breaks, aus und die Herren führten rasch mit 6-0. Natürlich schrieb auch die Hakoah nach einigen Minuten einmal an, es war ein munteres Hin-und Her in dem die Herren jedoch stets die Oberhand behielten. Gerade von der Bank kam bei den Gästen recht wenig, außerdem kämpften sie mit Foulproblemen und die Herren hatten ihren bekannten Egozocker, der in der ersten Halbzeit halt auch ein bissl was von außen traf.

Mit einem unglaublichen Score von 54-38 ertönte der Pausenpfiff.

Nach Halbzeit bot sich den zwei Zusehern (der ewig treue Nindl und sein junger Kompagnion Dogan) ein wenig verändertes Bild. Beide Teams liefen hin- und her, bei ein-zwei ruppigeren Situationen kamen kurz die Erinnerungen an frühere Zeiten hoch, ehe dann altersbedingt doch die Vernunft siegte. Die Gäste hatten sich mit der Niederlage mehr oder weniger abgefunden und das Heimteam spielte seinen Topfen halt auch die letzten zwanzig Minuten ganz cool herunter, wobei man offensiv doch sieben Gänge zurückschaltete - ja, die Herren können sich das aussuchen - und klassengerecht nur mehr 29 Zähler anschrieb (einen mehr als in Viertel zwei).

So stand am Ende ein routinierter 83-64 Erfolg der Landstrasser, bei den Gegnern fehlte anscheinend der beste Spieler (lt. deren mitgereistem Fan), auch egal.

Scorer Capricorns: Jakob 38, Robbie 13, Bedros 11, Ibrahim 6, Tom 5, Robert 4, Dominic 2, Michi 2

 

Am Sonntag bildete dann die Stadthalle B den ehrfürchtigen Rahmen für die nächste Auswärtspartie der Herren, die von den bis dahin sieglosen Timberwolves/4 empfangen wurden. Die hatte man, bei all den Erinnerungslücken, die sich ab einem gewissen Alter einstellen, wirklich noch nie vorher in irgendeiner Halle angetroffen, vom Point-Guard einmal abgesehen - Neuland quasi und fast ein bissl spannend. Allerdings waren die Wölfe nur zu sechst und dafür ist halt die Stadthalle B mit ihren großen Abmessungen dann schon ein wenig bitter, grade wenn man auf eine Tempomannschaft wie WAT 3 trifft, die noch dazu auf zehn Spieler und einen Trena zurückgreifen können.

Die Burschen der mU19 gaben sich, nach ihrem ÖMS-Einsatz auch noch was von diesem Spektakel, für kurze Zeit hatten die Herren also sogar Zuschauer, nach einem eher traurigen ersten Viertel (15-10 für die Landstrasser), blieben aber nur mehr Sabina und Pauli übrig, der Rest hatte genug gesehen.

Nach den unspektakulären ersten zehn Minuten einigten sich beide Teams, dass Verteidigung überwertet wird und lieferten sich in Viertel zwei einen Scoringshowdown zweiter Klasse. Der unfassbare 26-27 Viertelscore müsste eigentlich in die Geschichtsbücher eingehen, dafür brauchen andere Teams in der Liga fast dreißig Minuten. Und hier schließt sich der von der Überschrift gespannte Bogen für die geschätzte Leserschaft nun. Den Herren war es nämlich an diesem Abend wirklich ein bissl wurscht. Der Trena schickte teilweise sehr experimentierfreudige Line-Ups aufs Feld, verteidigt wurde meist recht wenig und die Timberwölfe hatten offenbar den Tag ihres Lebens und trafen aus allen Lagen, mit Brett, ohne Brett, mit Brett und Ring auch mehrmals hintereinander, da konnten die Herren nur mehr ungläubig staunen. Einzig der große Skrenek senior hielt dagegen, spielte am High-Post eine derart leiwande Partie, wie man sie von ihm auch schon länger nicht mehr gesehen hat. Leider wollten ihm seine Anspielpartner fürs gute alte High-Low diesem Tag keine Freude nicht gönnen. Klaus und Peter hauten unterm Korb einen Assist nach dem anderen vom Großen daneben, man könnte von Boshaftigkeit sprechen und weil sich die Herren wirklich blöd spielten stand es kurz vor Ende tatsächlich nur mehr plus eins für die Steinböcke. Die Gastgeber waren, ob ihrer heroischen Taten, wohl noch mehr überrascht als die Herren und obwohl letztere wirklich um die Niederlage bettelten, glaubten die Timberwolves halt wirklich gar nicht an einen möglichen Erfolg, Clutch-Cilek verwertete dann doch mal einen Sitzer (diesmal passte Jakob und ja, Sie lesen richtig!) und die personifizierte Routine Schönbauer verwertete souverän zwei Freiwürfe, sodass die Herren schlussendlich doch mit 74-68 gewannen.
Die mathematisch begabte Leserin bzw. der ebensolche Leser mag nun kurz kombinieren und sich denken „drei Siege in Folge, war da nicht mal was?“ – ja, war, letztes Jahr im Playoff und dann ging’s rapide bergab. Wir hoffen auf Gegenteiliges, Zweifel berechtigt.

 

Scorer: Jakob 21, Klaus 15, Robbie 10, Tom 7, Bedros 7, Robert 4, Peter 4, Ibrahim 3, Dominic 3