Seit geraumer Zeit zählt Vienna für unser Team zu den Angstgegnern. Immer wieder überrumpeln sie die Capricorns in der Spielanfangsphase mit ihrem Power-Basketball. Daher war klar, nur wenn wir die Aggressivität von Vienna von Beginn weg annehmen und mitfighten, dann kann die Überraschung gelingen.
Das klappte zwei Viertel lang ausgezeichnet, doch dann folgte bei den Landstraßern der spielerische Einbruch.
Ohne ein Testspiel absolviert zu haben, starteten die Capricorns in ihr erstes Meisterschaftsspiel.
Von Start weg versuchten beide Teams eine hohes Tempo zu gehen - die Dynamik bestimmte das Spielgeschehen. Vor allem Popovic, die Nummer 14 von Vienna, stellte die Capricorns Verteidigung immer wieder vor Probleme. Die Währinger konnten sich, auch weil die schwache Freiwurfausbeute der Capricorns prolongiert wurde, leicht absetzen.
Im zweiten Spielabschnitt änderte sich an der Spielweise wenig. Bei Vienna schlichen sich ein paar Flüchtigkeitsfehler ein, die von den Landstraßern ausgenutzt werden konnten, der Rückstand wurde verringert.
Doch statt nun selbst das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen, war es Vienna, das uns ihr hohes Tempo aufdrängt. Die Capricorns konnten kaum mehr Gefahr ausgestrahlt, zu oft wurde der Ball einfach nur weitergepasst: Der dynamische Abschluss fehlte ebenso, wie gefährliche Zuspiele in die Zone. Vienna 87 konnte den Vorsprung verwalten und im letzten Viertel sogar noch deutlich ausbauen.
Mit nur vier erzielten Feldkörbe in der zweiten Halbzeit und einer über die gesamte Matchzeit lauen Freiwurfquote von 28/8 kann kein Match offenener Spielausgang entstehen.
Wenn auch einige aus dem Capricorns-Kader erst in den letzten Minuten am Parkett standen, so wurden doch alle eingesetzt. Auch in diesen Situationen erkennt man, von vielen geht zu wenig Initiative aus. Zu sehr verlässt man sich auf die Leistungsträger.
Fazit von Coach Martin Heimerl: Vienna 87 hat sich in der zweiten Halbzeit besser auf uns eingestellt, als wir auf sie. Vielleicht war es auch ein konditionelles Problem, dass wir in diesem Abschnitt die Laufwege und Positionen immer schlechter eingehalten haben. In einer kleinen Halle sind solche Versäumnisse besonders ausschlaggebend. Daran müssen wir arbeiten, ebenso müssen all unsere Spieler lernen, Verantwortung zu übernehmen. Sich darauf zu verlassen, dass andere außergewöhnlich gute Leistung erbringen, das ist zu wenig.
BC Vienna 87/1 vs. MU14/1 57:34 (17:11, 26:21, 38:26)
Es spielten: Wellan 8 Pkt.; Maile, Steyrleithner & Cavdar je 5 Pkt., Mailath-Pokorny 4 Pkt., Antonijevic, Leban & Dobos je 2. Pkt., Cartes 1 Pkt., Simlinger, Prosser, Korbei